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Wohnen mit Teilhabe“: Klingenmünster ist dabei

Land fördert die Entwicklung von Senioren-Wohnmodellen im ländlichen Raum

Klingenmünster hat es geschafft: Das Landeckdorf gehört zu den Kommunen, die in diesem Jahr an dem Landesprojekt „WohnPunkt RLP – Wohnen mit Teilhabe“ teilnehmen können. Mit diesem Projekt fördert das Land Rheinland-Pfalz den Aufbau von Wohn-Pflege-Angeboten für Senioren in kleinen ländlichen Gemeinden. Die teilnehmenden Dörfer werden in der Vorbereitungsphase intensiv begleitet und in der Planung unterstützt.

In einer Videokonferenz gab Sozialministerin Sabine Bätzing-Lichtenthäler den Startschuss für das diesjährige Projekt. Neben Klingenmünster sind das südwestpfälzische Schwanheim (Verbandsgemeinde Hauenstein) und Singhofen im Rhein-Lahn-Kreis (Verbandsgemeinde Bad Ems-Nassau) für die Landeshilfe ausgewählt. „Gerade in kleinen Dörfern brauchen wir ortsangepasste Wohn-Pflege-Angebote“, betont die Ministerin in einer Pressemitteilung, „denn die Bewohnerinnen und Bewohner haben damit die Möglichkeit, in ihrem Dorf nahe bei Angehörigen, Freunden und Nachbarn bleiben zu können – auch wenn der Unterstützungsbedarf steigt.“

Die Initiative Zukunft Minschder befasst sich schon seit Jahren mit dem Thema Wohnen im Alter. Auch die SDG-Gruppe in Klingenmünster (Agenda für nachhaltige Entwicklung) hat sich des Themas angenommen. Bei der Dorfmoderation spielte der Wunsch nach altersgerechtem Wohnen ebenfalls eine wichtige Rolle. Nun sollen gemeinsam mit den Bürgern Wohnkonzepte erarbeitet und gleichzeitig das ehrenamtliche Engagement im Ort gestärkt werden.

Welche Wohnform genau realisiert wird, soll erst im Rahmen des WohnPunkt-Projekts ermittelt werden. Die Zukunftsvisionen reichen von der Idee einer Wohn-Pflege-Gemeinschaft bis zu generationsübergreifenden Projekten. Der Gemeinderat, allen voran Ortsbürgermeisterin Kathrin Flory, steht jedenfalla hinter dem Vorhaben - fast vollständig (eine Gegenstimme). Auch die Verbandsgemeinde und der Kreis haben sich positiv geäußert. Verschiedene Gebäudekomplexe und Grundstücke in Klingenmünster sind bereits ins Auge gefasst worden, es gibt aber noch keine konkreten Festlegungen. Auch ein möglicher Investor muss erst noch gefunden werden.

 

 

Als ehrenamtliche Projektbeauftragte in Klingenmünster fungiert Claudia Oestreich, eine engagierte Bürgerin. Sie hat sich vorgenommen, in den nächsten Wochen weitere Mitstreiter gewinnen, die sich für ein dörfliches Senioren-Wohnprojekt einsetzen wollen. (Wer Interesse hat, wer Ideen beisteuern will: Telefon 06349 962654). Der professionelle Projektkoordinator vor Ort ist Martin Theodor von der Landauer Beratungsstelle Kobra.

In den nächsten Monaten wird es zum Beispiel um die Bedarfsermittlung für Seniorenwohnen gehen, unter anderem durch eine Bürgerbefragung. Der Standort, gegebenenfalls barrierefreier Umbau und sozialrechtliche Themen stehen ebenso auf der Agenda wie die Frage, wie die Einbindung in das Dorfleben organisiert werden kann. Vor Ort werden mit den Bürgerinnen und Bürgern passende Lösungen entwickelt – unterstützt von einem Netzwerk von Experten. Am Ende des ersten Jahres der Begleitung steht dann ein ortsangepasster Vorschlag, mit dem die Kommune ihr Wohnprojekt für ältere Menschen umsetzen kann, so das Sozialministerium.

Rita Reich

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