Direkt zum Inhalt

MV Landeckverein

mv_landeck2_W.jpg Mit einer faustdicken Überraschung begann für viele Mitglieder des Landeckvereins die Hauptversammlung in der Klingbachhalle: 1. Vorsitzender Klaus Frey berichtete von den Plan, die Burgschänke Anfang 2016 neu zu verpachten – und zwar an das Stiftsgut Keysermühle in Klingenmünster. Der langjährige Pächter der Burggaststätte, Dieter Wieser, hat darum gebeten, das Pachtverhältnis vorzeitig zu beenden.

Wie Klaus Frey berichtet, wurde ein Kompetenzteam aus den Reihen des Landeckausschusses und externen Beratern gebildet, um den Pächterwechsel zu bewältigen. Bei diesem Wechsel wird eine beträchtliche Ablösesumme fällig für Investitionen, die Wieser getätigt hat. „Wir haben dann eine Idee geboren“, erklärte Frey: „Man kann auf der Burg Geld verdienen. Es wäre doch toll, wenn man den erwirtschafteten Überschuss beim Verein und im Dorf halten könnte.“ Das Stiftsgut Keysermühle, dessen Träger die gemeinnützige Bürgerstiftung Pfalz ist, darf keine Gewinne machen. Der Plan sieht vor, dass die Keysermühle eine fixe Pacht an den Landeckverein zahlt  - und darüber hinaus einen Teil des Umsatzes, wenn der einen bestimmten Level überschreitet. Diese Einkünfte, so der Vorsitzende, würden dem Verein ermöglichen, die Ablösesumme zu finanzieren und damit Eigentümer der Küche, Kühlanlage und anderen Inventars zu werden.

Die Generaldirektion Kulturelles Erbe in Koblenz habe mit großer Zustimmung auf diesen Vorschlag reagiert, zumal auch Stellen für Menschen mit Behinderungen geschaffen werden sollen, berichtete Frey. Für Vorstand und Ausschuss des Landeckvereins dagegen sei es „sehr hart“ gewesen, in dieser Sache Entscheidungen zu treffen. Er selbst sehe jedoch keine sinnvolle Alternative.

Christiane Steinmetz, Geschäftsführerin des Stiftsguts Keysermühle, versicherte in der Versammlung, der in der Gaststätte erwirtschaftete Gewinn solle ausschließlich der Burg zugute kommen. „Das könnte kein anderer Pächter so machen.“ Der Landeckverein müsse sich nicht um Personal und Verwaltung kümmern. Das gastronomische Angebot – überwiegend preiswerte pfälzische Gerichte – werde sich nicht ändern, außer dass vielleicht mittelalterlich inspirierte Gerichte zusätzlich angeboten würden.

Es folgte eine turbulente Diskussionsrunde. Deutlich wurde, dass nicht alle Mitglieder mit diesem Vorgehen einverstanden waren. Es gab viele kritische Fragen und Anmerkungen, unter anderem zum finanziellen Konzept. Kritisiert wurde, dass die Neuverpachtung nicht ausgeschrieben wurde. Außerdem wollten Mitglieder wissen, was die Folge wäre, wenn das Stiftsgut auf der Landeck „Miese macht“. Antwort: Die vereinbarte fixe Pacht werde trotzdem bezahlt. Und ein Risiko gehe man auch mit jedem anderen Pächter ein, argumentierte Frey.

mv_landeck_uebel_W.jpg In der Hauptversammlung überreichte der Vorsitzende zwei Mitgliedern des Landeckvereins, die aufgrund herausragender Verdienste zu Ehrenmitgliedern ernannt worden waren, die Urkunden. Rolf Übel, Historiker und Archivar der Verbandsgemeinde Bad Bergzabern, hat unter anderem die Broschüre der Nikolauskapelle verfasst und den Verein bei der Gestaltung des kleinen Museums im Landeckturm unterstützt. Mehr als drei Jahrzehnte als Kassenwart tätig ist Günter Nuss, der darüber hinaus durch vorausschauendes Denken zahlreiche Impulse gegeben habe, lobte Frey.

mv_landeck_nuss_W.jpg Günter Nuss gab gleich im Anschluss den Finanzbericht, dem zu entnehmen war, dass der Landeckverein finanziell auf soliden Füßen steht. Für die kommende Herausforderung hat er ein Konzept entwickelt, das ermögliche, das Inventar auf der Landeck ratenweise abzubezahlen und dabei stets liquide zu bleiben. Die Vorstandschaft wurde einstimmig entlastet.

Der neue Vorstand: 1. Vorsitzender Klaus Frey, 2. Vorsitzender Thomas Brünahl, Kassenwart Günter Nuss, Schriftführer Jürgen März, Ausschussmitglieder  Werner Arbogast, Jürgen Bilstein, Klaus Garrecht, Carmen Hoffmann, Klaus Kiefer, Rita Reich, Hildegard Scherthan, Wolf-Peter Höpfner, Claudia Braun, Angelika Burkhard, Jan Eggert.

Bildtexte:

(MV Landeck 2) Die Kleinbachhalle war voll, als Klaus Frey, 1. Vorsitzender des Landeckvereins, von den Plänen zur Neuverpachtung der Burggaststätte berichtete.      Fotos: März

(MV Landeck Übel) Zum Ehrenmitglied ernannt wurde Historiker und Archivar Rolf Übel (rechts). Er hat den Verein vielfältig unterstützt, sagte Vorsitzender Klaus Frey, zum Beispiel bei der Einrichtung des kleinen Turmmuseums.

(MV Landeck Nuss) Günter Nuss (rechts)  ist seit mehr als 30 Jahren Kassenwart und Finanzspezialist des Landeckvereins. Vorsitzender Klaus Frey überreichte ihm die Urkunde zur Ehrenmitgliedschaft.

Rita Reich