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Aus der Johannaquelle fließt wieder Wasser

Johannaquelle923.jpgVor knapp einem Jahr hatten sich Mitglieder der Burg Landeckstiftung und des örtlichen Pfälzerwald Vereins vorgenommen: Wir lassen wieder Wasser aus der Johannaquelle fließen! Konsequent haben sie ihr Vorhaben verwirklicht und konnten nun die Sanierungsarbeiten erfolgreich abschließen und dieses Ereignis gemeinsam feiern. Für Wanderer und Besucher der Burg Landeck wird die Quelle automatisch zum Blickfang, liegt sie doch nun wieder gut sichtbar direkt an der Zufahrt zur Burg Landeck, gegenüber dem Schulgebäude der Kinder und Jugendpsychiatrie.

Wie lange die kleine Quelle versiegt war und wie sie dereinst zu ihrem Namen "Johannaquelle" kam, liegt immer noch im Dunkeln, dass aber der dritte Direktor der damaligen Kreisirrenanstalt Dr. Ferdinand Karrer damit etwas zu tun hatte, lässt eine Sandsteinplatte vermuten, die während der Sanierungsarbeiten im Erdreich gefunden wurde. "Dr. Karrer Quelle" ist in den roten Sandstein eingehauen. "Es liegt nahe, dass Direktor Karrer, der von 1883 bis zu seinem Tod 1916 die Klinik leitete und auch in den örtlichen Vereinen sich engagierte, diese Quelle fassen ließ, denn auch die "Martha-Quelle" im nahen Mühltal wurde auf sein Betreiben hin gefasst. Johannaquelle925.jpgBei der Sanierung der Johannaquelle konnten wir nun wieder auf die Unterstützung durch das Pfalzklinikum zurückgreifen", berichten die beiden Vereinsvorsitzenden Klaus Frey und Ernst Keller, die mit ihrer Helferschar seit letzten Oktober in rund 585 Arbeitsstunden die Wiederherstellung der Johannaquelle unentwegt angingen. Allerdings wurde die erste Euphorie gebremst - denn trotz intensiver Suche konnte kein Wasserzufluss mehr gefunden werden. Dank der Mithilfe durch die beiden Beschäftigten des Klinikums, Peter Kuntz und Erwin Jäger, die die alten Plänen der ehemaligen Wasserversorgung des Klinikums ausfindig machen konnten und mit fachkundiger Beratung durch Wassermeister Erich Bantz von der Verbandsgemeinde Landau-Land konnte der Sammler und die Rohrleitungsanlage von drei Quellen im Mühltal angezapft werden. Johannaquelle924.jpgNach der Verlegung einer 660 Meter langen Rohrleitung durch das Mühltal sprudelt nun das frische Quellwasser glasklar aus dem Sandstein hervor. "Die Verrohrung war nicht einfach, zuerst standen wir im Mühltal knietief im Sumpf, dann benötigte Ernst Keller rund 60 Baggerstunden um durch 100 Meter Felsgestein hindurch zu dringen", berichten die Beteiligten. Sichtlich stolz - was sie in knapp einem Jahr verwirklichen konnten, feierten die Helfer ein fröhliches Einweihungsfest und nutzen das Quellwasser zur natürlichen Kühlung ihrer Getränke. "Im Winter wird der Wasserzufluss mittels eines Reglers abgestellt, damit keine Frostschäden die Anlage wieder beschädigen.

Zur Einweihung schenkte Peter Kuntz den Vereinen als Erinnerung eine Kopie der alten Wasserversorgungsanlage. "Diese wertvollen Dokumente finden im Museum einen würdigen Platz", versicherte Klaus Frey.

(Flory)