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07.10.2025

Tafel in Klingenmünster erinnert an jüdische Ortsgeschichte – Einweihung am Tag der Gurs-Deportation

Am 22. Oktober ist es genau 85 Jahre her, dass jüdische Menschen aus ihren Wohnstätten gerissen und ins südfranzösische Lager Gurs deportiert worden sind. Manche haben die Strapazen des Lagers nicht überlebt, viele wurden von Gurs aus nach Auschwitz und in andere Vernichtungslager verschleppt. Der Arbeitskreis Altes Klingenmünster erinnert am Mittwoch, 22. Oktober, um 17 Uhr vor der alten Apotheke, Weinstraße 40, an das Geschehen und stellt an dieser Stelle eine neue Informations- und Erinnerungstafel auf. „Mit dieser Tafel möchten wir ein Stück Ortsgeschichte sichtbar und hörbar machen und für kommende Generationen bewahren“, erklären Erich Laux, Ralf Litty und Rainer Wagner vom historischen Arbeitskreis. 

Im Haus Weinstraße 40 haben die Brüder Gustav und Alfred Levy gewohnt, sie waren die letzten jüdischen Mitbürger in Klingenmünster. Schon lange erinnert ein Stolperstein an die beiden Männer. Nun kann man mehr über ihr Schicksal erfahren, und zwar auf der Südseite der Informationstafel. Thematisiert wird auch die 400-jährige Geschichte der jüdischen Gemeinde in Klingenmünster. Eine Karte zeigt, wo sich zum Beispiel früher Synagoge und Mikwe befanden.

Die Nordseite der Informationstafel zeigt mit Bildern und kurzen Texten 15 Sehenswürdigkeiten des Dorfs – von der mittelalterlichen Burg Landeck bis zum Jugendstilhaus Schaffer. Über einen QR-Code können Interessierte zu jeder Station zusätzliche Informationen abrufen.

Zur feierlichen Vorstellung und Einweihung der Erinnerungstafel in der Dorfmitte sind alle Interessierten eingeladen.

Rita Reich

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